Ein Stück vom Himmel


Eine Koproduktion der Hamburger Kammerspiele mit dem Deutschen Theater Berlin und den Jüdischen Kulturtagen Berlin

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Die Story

Ein Stück vom Himmel erzählt von der vielleicht folgenschwersten Zäsur für die deutsche Unterhaltungskultur im letzten Jahrhundert. Wenige Wochen nach der Machtergreifung wurde unter dem Druck von Joseph Goebbels nicht nur die UFA „arisiert“, sondern auch das Unterhaltungstheater. Deutschland verlor mit Heymann („Das gibt`s nur einmal ...“/ „Das die Liebe der Matrosen“), Spoliansky („Es liegt in der Luft“/ „Heute Nacht oder nie“), Hollaender („Ich bin von Kopf bis Fuß“), Nelson und Jurmann („Veronika der Lenz ist da“) die kreativsten Musiker, Schlagerkomponisten und Liedschreiber .

Die genialsten und originellsten Texter wie Tucholsky, Gilbert, Rotter, Schiffer gingen mit ihnen oder verschwanden –wie Rosen oder Löhner Beda – im KZ. Nach ihrer Emigration verlief der Weg der Komponisten sehr unterschiedlich .
Heymann und Hollaender flohen über Frankreich in die USA, Jurmann ging direkt nach Hollywood, Spoliansky nach England und Nelson nach Holland, wo er in seinem Versteck überlebte. Bis auf Jurmann und Spoliansky sind die Musiker und Texter in ihrer neuen Heimat nicht wirklich heimisch geworden.

Ein Stück vom Himmel will die Umstände dieses einzigartigen Zerstörungsprozesses und seinerFolgen für die Beteiligten beleuchten und daran erinnern, was verloren ging vom reichen, intelligenten, verrückten jüdischen Berlin der 20er und 30er Jahre, seinem Charme und seinem Feuer.


Kritiken

„...ein wunderbar leichtsinniger, frivoler, melancholischer Abend. Anika Mauer ist als Hollaenders “ganz perverses Aas“ atemberaubend. Katja Riemann probt die Überbietung mit „ Ich wär so gern ein Sexappeal, zur Hälfte Sex, zur Hälfte Peal“ , und man möchte schon um Natalia Wörner fürchten, die als Spolianskys „Vamp“ gegen die Riemann-Mauer-Doppelspitze der Frivolität ansingen muss, aber das Erstaunliche passiert: Wörner:„Ich sauge Männer an und aus, und mache Frikassee daraus“ – errichtet mühelos den nächsten Zehntausender des Lasters.“ (Berliner Tagesspiegel)

"Ein Stück vom Himmel“ heißt der von Dietmar Loeffler und Ulrich Waller wunderbar ausbalancierte Liederabend, der neben dem verzweifelten Willen zur Hoffnung und tiefer Resignation den Witz nie verliert. Imogen Kogge, Katja Riemann, Natalia Wörner, Max Hopp, Burghard Klaußner und die sensationelle Anika Mauer verwandeln, begleitet vom Pianisten Dietmar Loeffler, zum durchaus lustvoll bewegenden Ereignis, was traurige Wahrheit ist." (Welt Hamburg)

"Ulrich Waller und Dietmar Loeffler haben einen wunderschönen Liederabend mit „Ein Stück vom Himmel“ geschaffen mit Stars der deutschen Theaterszene." (Szene Hamburg)

"Ohrenbetäubend waren die Ovationen für Katja Riemann, Natalia Wörner und Co.." Hamburger Morgenpost "Poetisch, bewegend und übermütig ist dieser Abend, manchmal auf verstörende Weise unterhaltsam. Das prominent besetzte Ensemble unter seinem musikalischen Leiter Dietmar Loeffler bescherte dem Publikum mit der melancholisch, trotzigen Hommage an das musikalische Vermächtnis jüdischer Komponisten der 20er- und 30er-Jahre sogar ein ziemlich großes bisschen Glück. Vor dem Hintergrund des nächtlichen Berlins gibt Anika Mauer als „ ganz perverses Aas den verspielt-frivolen Auftakt, und auch die gesanglich überzeugende Katja Riemann „wär so gern ein Sexappeal“. Natalia Wörner ist eines, Imogen Kogge verzückt bodenständig, und Burghard Klaussner und Max Hopp schmelzen herzgewinnend im Vorkriegstremolo." (Hamburger Abendblatt)

"Ein Stück untergegangener deutscher Unterhaltungskultur feinfühlig unter Berücksichtigung des braunen politischen Hintergrunds zu altem Leben erweckt. Ein wunderbarer Abend." (Hamburg:pur)

"Irgendwo auf der Welt gibt’s ein kleines bisschen Glück“, singen die sechs SängerInnen, eine Zeile aus dem alten Heymann-Song. In diesem Augenblick steht der Erfolg des Abends schon fest, denn die Lieder sind erlesen, und die SängerInnen, die sich um den Tisch scharen, äußerst prominent." (taz hamburg)

"Das Duo Waller /Loeffler hat den Abend mit viel Gespür für den schmalen Grat zwischen Heiterkeit und Schwermut, zwischen Erfolg und Verfolgung in Szene gesetzt." (Neue Osnabrücker Zeitung)

 

Mit: Anika Mauer, Katja Riemann, Natalia Wörner, Imogen Kogge, Burghard Klausner und Max Hopp                                                                                            Idee und musikalische Leitung: Dietmar Loeffler
Regie: Ulrich Waller

Foto: Martina Denker